"Ein Kindheitstraum wird wahr."

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Olympia Teilnehmer Tim Wafler

Der Bahnradsport gehört zu den aufregendsten Disziplinen bei den Olympischen Spielen 2024. An dieser Disziplin nahm auch der von Merbag unterstützte Athlet Tim Wafler teil. Die Wettkämpfe fanden im nagelneuen "Stade de France Arena" statt, das für die Olympischen Spiele extra modernisiert wurde und den Sportlern beste Bedingungen bot. 

Besonders das Omnium, vier unterschiedlichen Rennen (Scratch, Temporennen, Ausscheidungsfahren und Punktefahren), verlangt den Athleten alles ab. Für dieses Multitalent-Format benötigte Tim Wafler neben physischer Stärke auch taktisches Geschick, da jedes Rennen eine andere Herausforderung an die Teilnehmer stellte.

Ein paar Wochen nach den Olympischen Spielen und mit dem Nachlassen des Trubels trafen wir den unter anderem von Merbag gesponserten österreichischen Athleten Tim Wafler für ein Interview und sein Resümee.

"Die coolste Woche meines Lebens."

Zwar habe ich schon 2017 bei Jugendspielen mitgemacht, aber Olympia ist eine eigene Dimension. Als ich zwei Tage vor meinem Start ankam, wurde mir erst langsam bewusst, dass ich wirklich dabei bin. Alles vor Ort war riesig. Die Bilder, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt, liefen plötzlich in meinem eigenen Kopf ab.

Die Organisation war unglaublich: rund um die Uhr wurden wir Sportler versorgt, alles war perfekt durchdacht. 

Der Traum von einer Medaille hat sich allerdings nicht erfüllt. Aber ich bin noch jung und es war definitiv ein Erlebnis, das mich für die Zukunft motiviert. Olympia kommt wieder, und ich arbeite hart auf die nächsten Bewerbe hin!

Wie bist du überhaupt zum Radsport gekommen?

Mein Vater war Profi-Radfahrer und nach seiner Karriere wurde er Trainer. Dadurch kam ich früh in Berührung mit dem Sport. Mit acht Jahren bin ich das erste Mal im Ferry-Dusika-Stadion, damals im 2. Bezirk in Wien, auf der Bahn gefahren. Seitdem lässt mich der Sport nicht mehr los.

Was fasziniert dich besonders am Bahnradsport?

Der Bahnradsport ist unglaublich abwechslungsreich und kurzweilig. Die Rennen dauern selten länger als eine Stunde, und in dieser Zeit passiert ständig etwas. Es ist ein Sport voller Action, der mich jedes Mal aufs Neue packt.

Du hast das mittlerweile abgerissene Dusika-Stadion angesprochen. Wie wirkt sich das auf dein Training aus?

Es macht alles viel komplizierter. Wir haben in Österreich keine Bahn mehr, also muss ich viel auf der Straße trainieren oder ins Ausland reisen. Ich bin oft tagelang unterwegs – kürzlich war ich spontan in Portugal, weil es dort eine Bahn gibt. Zum Glück habe ich Sponsoren wie u.a. Merbag und Unterstützung vom Bundesheer, aber für den Nachwuchs ist die Situation schwierig.

Was steht nach den Olympischen Spielen bei dir auf dem Programm?

Direkt im Oktober ist die Weltmeisterschaft, und danach möchte ich gerne bei der Track Champions League antreten. Der nächste Bahnrad-Zyklus beginnt dann schon im Januar, es bleibt also keine Pause zum Verschnaufen.

Du scheinst kaum freie Tage zu haben. Wie entspannst du dich, wenn du doch mal Freizeit hast?

An diesen Tagen versuche ich einfach, gar nichts zu machen. Ich schlafe aus und verbringe die Zeit mit meiner Freundin, meiner Familie und Freunden. Da ich so viel unterwegs bin, genieße ich diese Momente besonders. Wenn das Wetter gut ist, bin ich gerne mit meinen Schwestern im Garten – das sind immer schöne Tage, auf die ich mich freue.

Tim Wafler ganz privat
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Bahnradsportler Tim Wafler bei der Arbeit

Beantwortest du uns noch eine Frage abseits des Radsports: Hast du ein Lieblings-Mercedes-Modell?

Das ist schwer, aber ich würde mich für eine Maybach S-Klasse entscheiden wegen der handwerklichen Komponente und dem schönen, eleganten Design.

Und zum Schluss: Was würdest du heute machen, wenn du nicht Rad-Profi geworden wärst?

Vermutlich würde ich studieren. Nach der Matura habe ich ein Wirtschaftsstudium begonnen, musste es aber wegen des Trainings auf Eis legen. Wer weiß, vielleicht kehre ich irgendwann noch zum Studium zurück.

Die Ergebnisse von Paris 2024 sind ein Meilenstein für den Bahnradsport – und für Talente wie Tim Wafler, die das Potenzial haben, in den kommenden Jahren an die Weltspitze zu gelangen.

Vielen Dank für deine Zeit und deine spannenden Antworten.  Wir wünschen dir auch in Zukunft viel Erfolg!